Fallstudien-Cluster
DiverIMPACTS wird auf bestehenden Erfahrungen mit der Diversifizierung von Nutzpflanzen aufbauen, indem 25 Multi-Akteur-Fallstudien in ihrem dynamischen Übergang begleitet und Ko-Innovationsprozesse gestärkt werden. Die Fallstudien werden durch das Arbeitspaket 2 "Förderung der Anbaudiversifizierung in Fallstudien durch akteursorientierte Forschung" koordiniert.
Jede Fallstudie wird durch einen Fallstudienleiter und einen Fallstudienmonitor vertreten und einem der fünf Innovationscluster zugeordnet: Nutzpflanzen; Diversifizierung von Nutzpflanzen unter ungünstigen Bedingungen; Diversifizierung von Nutzpflanzen in Systemen aus Westeuropa; Diversifizierung durch Zwischenfruchtanbau, mit besonderem Schwerpunkt auf Körnerleguminosen, und Diversifizierung von Gemüseanbausystemen.
Cluster 1: Nutzpflanzen
Cluster 1 umfasst z.B. ein Projekt, das versucht, die Maismonokultur in den Niederlanden zu brechen, wo eine Gruppe von Landwirten eine Ertragslücke von 25% in der Maismonokultur aufgrund der Verschlechterung der Bodenqualität, des potenziellen Schädlingsdrucks und/oder des Auftretens von Schädlingen und möglicher gesetzlicher Beschränkungen der organischen Düngung und der Düngungsraten gemeldet hat.
Mögliche Lösungen zur Verbesserung der Bodenqualität umfassen die Verwendung von Nutzpflanzen: beispielsweise unter Mais ausgesäte Deckfrüchte wie italienisches Weidelgras oder Futterpflanzen wie eine Mischung aus Winterroggen und Wintererbsen, die nach der Maisernte ausgesät und im Mai des folgenden Jahres geerntet werden.
Cluster 1 umfasst die folgenden Fallstudien:
- Fallstudie 1: Die Niederlande: Aufbrechen der Mais-Monokultur
- Fallstudie 2: Vereinigtes Königreich: Verwendung von Kräutern oder verschiedenen Lagen als Nutzpflanzen und Valorisierung durch Beweidung
- Fallstudie 3: Deutschland: Diversifizierung des Anbaus zur Verbesserung der Wasserqualität im Einzugsgebiet
- Fallstudie 4: Belgien: Durch Beweidung aufgewertete Nutzpflanzen
- Fallstudie 5: Frankreich: Aufbrechen der bewässerten Mais-Monokultur
Cluster-Führer: Didier Stilmant, CRA-W
Cluster 2: Pflanzendiversifizierung unter ungünstigen Bedingungen
Cluster 2 zur Diversifizierung von Nutzpflanzen unter ungünstigen Bedingungen beinhaltet eine Schweizer Fallstudie, die versucht, eine Stagnation in der Produktion von Bio-Raps zu stoppen, einer Kulturpflanze mit einem hohen Risiko schwerer Ertragseinbussen durch grosse Pollenkäferpopulationen, starken Unkrautdruck und begrenzte Stickstoffversorgung. Das Hauptziel dieses Projekts ist es, "die Ertragsstabilität zu erhöhen, um Raps als wertvolle Kulturpflanze in der Fruchtfolge zu fördern".
Mögliche Lösungen zur Bekämpfung von Käfern und anderen Schädlingen sind der Einsatz von Steinmehl oder Ölgerüchen wie Minze. Die Gruppe will auch Zwischenfrüchte testen, die eine größere und schnellere Deckung bieten, mit Unkräutern konkurrieren und Schädlinge von den Blüten der Ölrapsproduktion weglocken.
Cluster 2 umfasst die folgenden Fallstudien:
- Fallstudie 6: Schweiz: Einführung von Ölraps in Verbindung mit Nutzpflanzen
- Fallstudie 7: Ungarn: Diversifizierung der Getreide-Fruchtfolgen mit Sojabohnen
- Fallstudie 8: Rumänien: Diversifizierung getreidebasierter Rotationen unter ungünstigen Bedingungen
- Fallstudie 9: Italien: Diversifizierung von Hartweizenanbausystemen in semi-arider Umgebung mit sulla
- Fallstudie 10: Polen: Einführung von Ölraps/Flachs und Deckfrüchten
Cluster-Führer: Bence Trugly, ÖMKI
Cluster 3: Pflanzendiversifizierung in Systemen aus Westeuropa
Cluster 3 über die Diversifizierung von Kulturpflanzen in Systemen aus Westeuropa umfasst ein Projekt zur Mitgestaltung diversifizierter Systeme im französischen Pays de Loire. Dabei wird auf frühere Arbeiten zurückgegriffen, die darauf abzielten, die wirtschaftliche Robustheit der lokalen Betriebe zu verbessern, wobei die Diversifizierung der Kulturen als eine Schlüsselkomponente angesehen wird. Das Projekt berichtet, dass die Diversifizierung der Nutzpflanzen zunächst durch die Nutzung bestehender Wertschöpfungsketten (wie z.B. Hülsenfrüchte, Hanf, Luzerne u.a.) und auch durch die Entwicklung neuer lokaler Wertschöpfungsketten verbessert werden soll. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, die natürliche Regulierung von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern zu fördern und Schäden durch eine pestizidarme Strategie zu begrenzen, die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen und den Einsatz mineralischer Düngemittel einzuschränken.
Cluster 3 umfasst die folgenden Fallstudien:
- Fallstudie 11: Frankreich: Co-Design von diversifizierten Systemen im Pays de Loire
- Fallstudie 12: Belgien: Nachhaltige Diversifizierung ökologischer bestandsloser Anbausysteme
- Fallstudie 13: Frankreich: Einführung innovativer Kulturpflanzen und von Leguminosen zur Förderung der Nachhaltigkeit von Ackersystemen unter ozeanischem Klima
- Fallstudie 14: Frankreich: Diversifizierung von Ackerfruchtfolgen, spezialisiert auf Winterkulturen, unter ozeanischen Bedingungen
- Fallstudie 15: Vereinigtes Königreich: Anbau von Hülsenfrüchten und innovativen Kulturpflanzen für eine weniger ressourcenintensive Ernährung
Cluster-Führer: Clotilde Toqué, ARVALIS
Cluster 4: Diversifizierung durch Zwischenfruchtanbau, mit besonderem Schwerpunkt auf Körnerleguminosen
Cluster 4 zur Diversifizierung durch Zwischenfruchtanbau, mit besonderem Schwerpunkt auf Körnerleguminosen, umfasst ein schwedisches Projekt, das sich mit der gemeinsamen Gestaltung von Zwischenfruchtanbausystemen für Lebens- oder Futtermittel mit Biobauern befasst. Ziel ist es, Landwirte und andere Interessengruppen in einen partizipativen Prozess einzubinden, um die Triebkräfte und Hindernisse für den Zwischenanbau von Körnerleguminosen und Getreide im ökologischen Landbau aufzudecken, wobei auf Forschungsarbeiten verwiesen wird, die die agronomischen und ökologischen Vorteile von Körnerleguminosen und Getreide in Mischkulturen aufzeigen.
Cluster 4 umfasst die folgenden Fallstudien:
- Fallstudie 16: Die Niederlande: Räumliche, zeitliche und genetische Diversifizierung von Intensivsystemen
- Fallstudie 17: Belgien: Körnerleguminosen im Zwischenfruchtanbau mit Getreide
- Fallstudie 18: Belgien: Körnerleguminosen im Zwischenfruchtanbau mit Getreide in biologischen Systemen
- Fallstudie 19: Schweden: Gemeinsame Entwicklung von Zwischenfruchtanbausystemen für Lebens- oder Futtermittel mit Landwirten
- Fallstudie 20: Schweiz: Zwischenfruchtanbau für andere Arten als Erbsen und Fababohnen in Verbindung mit Getreide
Cluster-Führer: Anita Gunnarson, HS
Cluster 5: Diversifizierung von Gemüseanbausystemen
Cluster 5 über die Diversifizierung von Gemüseanbausystemen umfasst ein britisches Projekt, das sich mit der Diversifizierung von Kulturen in geschützten Gemüsesystemen befasst. Die Koordinatoren weisen darauf hin, dass die Landwirte bereits vom Monokulturanbau in geschützten Systemen abgekommen sind und nun weitere Optionen zur Steigerung der Rentabilität und Nachhaltigkeit untersuchen wollen. Die Fallstudie soll dazu beitragen, mehr Daten zu sammeln und Möglichkeiten zur Steigerung der Vielfalt und zur Verbesserung der Erträge aufzuzeigen. Das Hauptziel besteht somit darin, die Diversität zu erhöhen, um das Spektrum der Cash-Crop-Kulturen auf der Grundlage von zwei kleinen ökologischen Gemüseanbauern zu erweitern.
Cluster 5 umfasst die folgenden Fallstudien:
- Fallstudie 21: Belgien: Anbaudiversifizierung durch Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Betrieben
- Fallstudie 22: Italien: Getreide-Gemüse-Systeme für Lebensmittelqualität
- Fallstudie 23: Die Niederlande: Mehrfachanbau für Gemüseproduktion in kurzen Lieferketten
- Fallstudie 24: Vereinigtes Königreich: Pflanzendiversifizierung in geschützten Gemüsesystemen
- Fallstudie 25: Frankreich: Verbesserung der Diversifizierung der pflanzlichen Nahrungsmittelketten im Roussillon durch gemeinsame Aktionen vom Bauernhof bis zum Markt